8 Schlußbemerkung
Das in dieser Arbeit vorgestellte Datenmodell ist als Grundlage für ein zeitintegratives GIS gedacht. Dabei wurden lediglich die Grundprinzipien formuliert, die für eine erfolgreiche Implementierung als essentiell aufzufassen sind. Dennoch wurde im Entwurf darauf geachtet, weitergehende Ansätze in das System integrieren zu können, ohne daß hiermit ein Paradigmenwechsel einhergehen muß. Dies wird prinzipiell durch den objektorientierten Ansatz ermöglicht, indem die eigentliche Datenstruktur derart abstrahiert werden kann, daß hier auch alternative Verfahren möglich sind.
Beispielsweise ist eine Erweiterung auf Rasterdaten denkbar. Wie das Klassendiagramm in Abbildung 53 zeigt, sind für die einzelnen Geo-Objekte auf der obersten Ebene abstrakte Klassen eingeführt, die das Interface definieren. Dadurch ist es möglich, davon entsprechende Klassen zur Rasterdatenverwaltung abzuleiten, in denen die Methodenimplementierung entsprechend anzupassen ist.
Abbildung 61: Erweiterung auf drei räumliche Dimensionen
Quelle: Eigener Entwurf
Mit Hilfe einer zweiten abstrakten Schicht können auch dreidimensionale Daten integriert werden. Die bereits bestehenden abstrakten Klassen definieren die geometrische Dimension der einzelnen Geo-Objekte. Die zusätzliche Schicht würde dann die Dimension des umgebenden räumlichen Bezugrahmens angeben (zwei- bzw. dreidimensional) und mit Hilfe der Mehrfachvererbung sind entsprechende Klassen zu entwerfen (vgl. Abbildung 61). Einen ähnlichen Ansatz verfolgt VOIGTMANN (1997, S. 39). Hiermit läßt sich die besondere Stärke objektorientierter Systementwicklung aufzeigen, indem dank der Datenabstraktion und den angebotenen Strukturierungsmöglichkeiten keine „Insellösungen“ produziert werden, sondern dynamische und anpassungsfähige Systeme.
© 2014 Zeit in Geografischen Informationssystemen (GIS), Frank Hellwich